Komödie von Ralf Westhoff
Wir sind die Neuen
Wer sagt eigentlich, dass man mit 60 alt ist? Anne, Eddie und Johannes bestimmt nicht. Sie sind um die sechzig, können sich wenig leisten und gründen deshalb ihre Studenten-WG einfach neu. Alles soll so sein wie früher: bis spät nachts um den Küchentisch herumsitzen und Wein trinken, über Gott und die Welt philosophieren und dabei die ehemaligen Hits hören. Doch die neue Wohngemeinschaft hat die Rechnung ohne die übrige Hausgemeinschaft gemacht. Denn über den drei Studenten von damals wohnen die drei Studenten von heute. Und die verstehen überhaupt keinen Spass. Sie pochen auf die Einhaltung der Nachtruhe und der Hausordnung und stellen auch gleich klar, dass sie keine Zeit haben, sich um die Alterswehwehchen der neuen Nachbarn zu kümmern. Doch schnell zeigt sich, wer in dieser Hausgemeinschaft wem unter die Arme greifen muss.
«Wir sind die Neuen» ist eine hinreissende Generationenkomödie, die ebenso turbulent wie freisinnig den Zwist zwischen zwei unterschiedlichen Altersgruppen beschreibt. Mit dem richtigen Mass an Zuspitzung und einem liebevoll-entlarvenden Blick auf seine Figuren lässt Ralf Westhoff die alten Ideale der 70er-Jahre-Studenten mit der neuen, veränderten Wirklichkeit zusammenprallen: Kollektiv trifft auf Karrieredenken und Tee auf Termindruck. Er zeigt, dass Jungsein früher und Jungsein heute zwei völlig verschiedene Dinge sind. Wir sind die Neuen ist ein quirliges Plädoyer dafür, dass die Generationen viel mehr voneinander profitieren können als sie denken. Sie müssen nur miteinander reden.