Lustspiel von John Chapman und Ray Cooney

Und das am Hochzeitsmorgen

Dass jemand eine nicht existierende Person sieht, ist nicht neu. Frappierend wird es erst, wenn diese nichtexistierende Person für alle anderen nicht sicht- und hörbar ist. Ein Werbefachmann findet in seiner Wohnung ein reizendes junges Mädchen, das mit ihm Charleston tanzen möchte. Dies ist an sich keine allzu unangenehme Situation für einen Mann in den besten Jahren. Unangenehm wird die Geschichte erst, als ihm klar wird, dass seine Familie das Mädchen nicht sieht.
Alle glauben, er sei verrückt geworden, weil er -nach ihrer Meinung- eigenartige Selbstgespräche führt, lacht und mit der Luft tanzt. Und dies passiert ausgerechnet an dem Tag, an dem seine Tochter heiraten soll. Das Charleston-Mädchen möchte die Trauung auch miterleben, der Werbemann versucht, dies zu verhindern, der Grossvater findet seine Socken nicht, die Blumen sind auch nicht da, dafür ruft dauernd ein Kunde an und verlangt Ideen für seine neue Werbekampagne, die Taxis warten, und die Abfahrt zur Kirche verzögert sich immer mehr. Die Schwiegereltern und der Pfarrer werden immer ungeduldiger und zu allem übrigen dreht nun die Braut durch: mit einem verrückten Vater will sie nicht zur Hochzeit und ohne Vater auch nicht.

Was in dieser turbulenten Situation noch weiter alles geschehen kann, das zu erzählen hiesse, der Komödie die Spannung zu nehmen. Doch dem Einfallsreichtum von Cooney und Chapman darf man noch einige Steigerungen zutrauen. Und das – am Hochzeitsmorgen.