Markus Schönholzer & Charles Lewinsky
Moesie und Pusik (Tryout)
Wenn ein Schriftsteller und ein Musiker beschliessen, gemeinsam ein Bühnenprogramm zu gestalten, dann kann es dafür nur zwei Erklärungen geben: Entweder die beiden sind sehr gut miteinander befreundet, oder sie sind verrückt. In diesem Fall trifft beides zu.
Der Liedermacher Markus Schönholzer und der Bücherschreiber Charles Lewinsky haben beschlossen, den Spass, den sie bei gemeinsamen Arbeiten jedes Mal haben, auch dem Publikum zu gönnen, und dabei ihre Disziplinen gehörig durcheinanderzuwirbeln. Also nicht sauber getrennt Poesie hier und Musik dort, sondern eben:«Moesie und Pusik» – auch wenn der Titel die Korrekturfunktion jedes Textprogramms gewaltig ins Schwitzen bringt.
Mit einer waghalsigen Mischung von Liedern und Texten wollen sie den Beweis antreten, dass eins und eins auf der Bühne auch einmal zweieinhalb ergeben können, und dass sich aus mehreren Kunstformen ein erfrischender Cocktail mischen lässt. Keine Angst: Damit im Publikum keine Panik ausbricht, haben beide fest versprochen, nicht auch noch zu tanzen.
Was haben die beiden gemeinsam, und was unterscheidet sie? Was die Musik angeht, ist der Unterschied schnell erklärt: Schönholzer singt Lieder und Lewinsky singt leider auch. Dafür muss Schönholzer bei den Texten die zweite Geige spielen – was gar nicht einfach ist, wenn man nur eine Gitarre mitgebracht hat.
Ein Programm mit andern Worten (oder andern Noten), bei dem der Zuschauer nie so recht weiß, was ihn als nächstes erwartet. Was ganz passend ist, denn die beiden auf der Bühne wissen es oft auch nicht. Zu ihrem Rezept gehört nämlich eine kräftige Prise Improvisation. Dazu ungewöhnliche Duette und auch ein paar ganz gewöhnliche Soli. Das Ganze gut umrühren und heiss servieren.