Schweizer Erstaufführung
Die toten Tiere
Helen hat einen fremden jungen Mann auf der Straße aufgesammelt und kurzerhand mit zu sich nach Hause genommen. Er spricht kein Wort, hat keine Papiere und scheint insgesamt wenig Notiz von seiner Umgebung zu nehmen. Als Helens Exmann Veit scheinbar zufällig vorbeikommt, nehmen die Dinge eine ungeahnte Wendung. Denn von dem Fremden geht eine eigenartige Wirkung aus.
Langsam aber sicher gerät das Familienleben in eine Schieflage. Aus der tiefen Liebe zu ihrem Zögling wird erst Unzufriedenheit und dann sogar Frust: Warum macht denn der Junge nichts? Kann er nicht mal mit anpacken? Sieht er es etwa als eine Selbstverständlichkeit an, dass sie ihn aufgenommen haben?Sein Schweigen treibt Helen und Veit zu einer letzten großen Abrechnung: mit sich selbst, mit ihrer gescheiterten Beziehung und schließlich mit dem papierlosen Fremden.
Die Autorin Eva Rottmann entwirft in «Die toten Tiere» nicht nur den Schauplatz eines mit Verve geführten, hochintelligenten und oftmals rasend komischen Post-Ehekriegs. Ihr Stück ist auch eine zutiefst melancholische Paraphrase über Einsamkeit und Liebessehnsucht, in der sie mit ihren beiden Hauptfiguren Helen und Veit den gesamten Kosmos an Macht- und Ohnmachtsgefühlen, an Traumhoffnungen und Realitätsverweigerungen auslotet, deren Menschen fähig sind. Und nicht zuletzt ist«Die toten Tiere» eine so radikale wie humorvolle Versuchsanordnung über die Art und Weise, wie sich Rassismen klammheimlich in unseren Alltag hineinorganisieren, und wie hinter dem allgegenwärtigen Gutmenschentum allzu oft die Xenophobie hervorlugt .
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Kellertheater Winterthur
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