Komödie von Richard Nash

Der Regenmacher

Wer ist Bill Starbuck, der in der grossen Dürre behauptet, er könne Regen bringen? Ein kleiner Betrüger, ein Herumtreiber, ein Scharlatan? Das wäre zu einfach. Der «Regenmacher» ist ein Träumer, ein Narr, eine Art amerikanischer Nachkomme Don Quijotes, der daran glaubt, dass der Mensch die Wirklichkeit kraft seiner Einbildung zu verändern imstande sei. Da er mit der Gabe der Phantasie ausgestattet ist, gehört er zu jenen ausserordentlichen Menschen, die in den alten Völkern nicht selten Medizinmänner, Schamanen – oder eben Regenmacher waren. Im europäischen Sagenbereich kennt man die häufige Geschichte von Erscheinungen, die mit einem Wetterumschlag in Zusammen-hang gebracht werden. Wo eine ausserordentliche Gestalt wie Bill Starbuck auftaucht, unvermutet und unerwartet, wird es bald regnen.
Dass es am Ende des Stücks von Richard  Nash tatsächlich regnet, mag Zufall sein. Dass aber Lizzie bei ihm endlich die Liebe kennenlernt, ist gemäss der Symbolsprache Nashs kein Zufall. Die Qualität des Zauberers Starbuck gibt Vater Curry seine Träume zurück und lehrt Lizzie, sich selbst schön zu finden. Die Qualität des Narren Starbuck hält ihn selbst davon ab, die Sache allzu ernst zu nehmen und mehr zu wollen als ein Abenteuer und etwas zu essen. Folgerichtig wird er nach vollbrachtem Wunder verschwinden…